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  • AutorenbildSarile

Als Yogalehrerin in der Türkei

Working Guest? Was ist das eigentlich und wie ist das so? Bevor ich in die Türkei gereist bin, waren die Reaktionen, die ich bekam, eher gemischt. Die einen fanden es super, die anderen waren eher skeptisch. Ich war neugierig… denn schließlich bin ich noch nie in der Türkei gewesen. Das hatte keineswegs politische oder Sicherheitsgründe. Für mich war die Türkei dieses „Hotelkomplex-all-inclusive-Land“. Das ist natürlich auch ein Vorurteil. Als sich also diese Gelegenheit für mich ergab dort als Yogalehrerin zu arbeiten, war ich gespannt, was mich dort erwartet.

Der erste Eindruck?

Von wegen All Inclusive. Die lykische Küste ist ein echter Geheimtipp. Umgeben von ganz viel Natur und Bergen. Und das LYKIA? Ein kleines Paradies. So grün hätte ich das gar nicht erwartet. Auf dem großen Gelände mit den kleinen Tiny Houses fühle ich mich eher wie im Dschungel von Costa Rica und vor allem fühle ich mich vom ersten Tag an willkommen und wohl im Team der LYKIA lodge in Adrasan.

Und so sah mein Alltag als Yogalehrerin / Working Guest aus:

5:30 AM Pünktlich um 5:30 schlage ich die Augen auf. Es sind nicht die Hähne, die man im LYKIA durchaus krähen hört, die mich geweckt haben. Denn die höre ich nach ein paar Tagen schon gar nicht mehr. Es ist die innere Uhr. Oder die schöne Aussicht. Ich kann nämlich direkt von meinem Bett aus den Sonnenaufgang über der Bucht von Adrasan sehen. Und so lassen sich die frühen Morgenstunden perfekt nutzen. Für eine Joggingrunde durchs morgendliche Adrasan und einen morgendlichen Hüpf ins 2km entfernte Meer. Perfekter Start in den Tag.


8:30 AM Vom Meer hüpfe ich direkt auf die Yogamatte. Mal in der wunderschönen offenen Yogahalle, ein anderes Mal direkt auf der Poolterrasse mit atemberaubender Aussicht. Die nächsten 30 min ist Zeit für Stille. Zeit für Meditation. 9:30 AM Früüühstück! 9 Wochen und ich freue mich jeden Tag auf das Frühstück. Wirklich jeden Tag. Denn die vielen frischen Früchte, selbstgemachte Aufstriche, frischgebackenes Brot etc. sind einfach der Wahnsinn. Zusammen mit der Aussicht, die man beim Frühstück auf der Poolterrasse hat, kaum zu toppen.


11:00 AM – 5:00 PM Die Zeit gestaltet sich relativ frei. Mal arbeite ich an eigenen Projekten, mal liege ich am Pool und mal unterstütze ich Nina bei Projekten rund um die neue Website des LYKIAS. Ich bin in meinem zweiten Leben im Online Marketing tätig und kann deshalb auch hier Hand anlegen. Das Mittagessen um 14 Uhr nehmen wir wieder alle gemeinsam an der großen Tafel ein. Hier bin ich mehr Guest als Working. Ich habe aber auch immer ein Auge darauf, dass es den anderen Gästen gut geht und sie alles haben, was sie brauchen. Einmal die Woche bin ich auch mit den Gästen auf einer stillen Wanderung unterwegs. Schweigend wandern wir gemeinsam über einen einsamen kleinen Pfad zum Leuchtturm von Adrasan. Das Meer immer im Blick.



5:30 PM It’s Yoga o’clock. Zurück auf der Matte. Ich mag die offene Yogahalle. Umgeben von so viel grün. Ein bisschen Dschungel-Feeling. Hier sind auch im Sommer die Temperaturen noch angenehm und meistens spürt man eine schöne Brise. Die nächsten 90 Minuten bin ich ganz im Flow und unterrichte MEIN Yoga. Natürlich achte ich darauf, allen gerecht zu werden, kann aber auch meinem eigenen Stil treu bleiben. Das ist super!



7:30 PM Abendessen. Es schmeckt jeden Tag so unfassbar vielfältig, gut und ist wunderschön angerichtet. Ich nehme mir vor mit nicht jeden Abend zu überessen. Gar nicht so leicht.

9:00 PM Zweimal die Woche gibt es abends vor oder nach dem Essen noch eine etwas längere Meditationseinheit. Mit einer Yoga Nidra Einheit in der großen geschlossenen Yogahalle bereite ich meine Teilnehmer auf eine erholsame Nacht vor. So oder so ähnlich sahen meine Tage im LYKIA aus. Ein Tag die Woche war außerdem komplett frei. Zeit die Gegend zu erkunden, Zeit für Trailrunning in den umliegenden Bergen und Zeit für mich. Ein weiteres Highlight waren für mich die Bootstouren einmal wöchentlich… die Buchten rund um Adrasan mit ihrem türkisen Wasser sind unglaublich schön. Wir haben Delfine gesehen und ich bin mit Meeresschildkröten geschwommen. Hartes Arbeitsleben.


Mein Fazit nach neun Wochen in der Türkei

Während meines Aufenthalts erfuhr ich, dass viele Menschen die Türkei aus politischen Gründen nicht besuchen. Um ehrlich zu sein, finde ich das schwierig. Für mich bedeutet Reisen Bildung, Horizonterweiterung und Kontakt zu den Menschen vor Ort. Ich lerne ihre Welt kennen und teile meine Welt. Das geht sicher nicht, indem man Länder boykottiert, deren Politik oder Gruppen man nicht mag. Ein Land ist viel komplexer als nur seine Probleme. Ich habe die Türkei als ein wunderschönes Land mit sehr herzlichen Menschen kennengelernt.

Ich habe mich im Land und vor allem in der LYKIA lodge immer sicher und willkommen gefühlt. Es war eine absolute Bereicherung das gesamte supernette Team des LYKIA kennenzulernen. Auch wenn ich wegen der Sprachbarriere nicht mit allen Mitarbeitern gleich gut kommunizieren konnte… Hände, Füße, Deutsch, Englisch, ein paar Brocken Türkisch und ein Lächeln klappt immer! Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, dort zu arbeiten und kann es nur empfehlen. Ich selbst bin deshalb auch ab Ende Oktober für fünf Wochen zurück.


Vielleicht besuchst du mich ja dann als Gast in der LYKIA lodge. Ich würde mich freuen, dich dort begrüßen zu dürfen!

Liebe Grüße, deine Sarina

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